Lesegärten Bobenheim-Roxheim 2013 Bericht

Bericht
Lesegärten in Bobenheim-Roxheim 2013“


Wir sind ja ohne hohe Ansprüche hingegangen. Was erwartet man, wenn Lesegärten von Privatpersonen gemacht werden? Auf jeden Fall nicht das! In Roxheim waren sechs Gärten als Lesegärten gekennzeichnet. Die lagen auch nicht allzuweit auseinander, sodass man sie gut zu Fuß erreichen konnte und somit auch etwas Bewegung hatte zwischendurch. In jedem Garten gab es eine Lesung zu drei Uhrzeiten. Hier war es um 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr.

 

Nun musste man sich nur entscheiden, zu welchen Lesungen man wollte.

 

Zur Wahl standen:

Mieses Karma“ von David Safier, gelesen von Oliver Eichhorn im „versteckten Garten“

Mano: Der Junge, der nicht wusste, wer er war“ von Anja Tuckermann, gelesen von Romeo Franz in der „kleinen Wildnis“

Populärmusik aus Vittula“ von Mikael Niemi, gelesen von Maike Wehmeier auf der „kleinen, grünen Insel“

Die Werkstatt der Schmetterlinge“ von Giocondia Belli, gelesen von Angelika Mohr „unterm Seidenbaum“

Geschichten und Texte von Ingrid Noll“ gelesen von Gabrielle Kölling im „mediterranen Garten“ und

Die rot-grünen Jahre“ von Joschka Fischer, gelesen von Daniel Köbler im „kunterbunten Garten“

Wir hatten uns für „Mieses Karma“, „Populärmusik aus Vittula“ und „Die Werkstatt der Schmetterlinge“ entschieden.

Zuerst waren die Schmetterlinge an der Reihe und so kamen wir unter den Seidenbaum. Das war ein zwar nicht besonders großer Garten aber dafür umso netter. Die Bewohner hatten wohl alles an Sitzgelegenheiten aufgefahren, was aufzutreiben war, in der Hoffnung, dass auch genug Gäste kommen, um darauf Platz zu nehmen. Dem war dann auch so. Immerhin kamen 37 Leute um der Geschichte zu lauschen. Nach einer freundlichen Begrüßung durch den Hausherrn begann Frau Mohr vorzulesen. Sie ist Erzieherin und somit wohl daran gewöhnt, vorzulesen. Dies tut sie ganz so, wie man eben seinen Kindern ein Buch vorliest, wenn man nicht besonders extravagant sein möchte. Es war schön, sowohl das Buch als auch die Lesung. Allerdings fehlte mir da noch das gewisse Etwas, das ich allerdings auch nicht glaubte dort zu finden.

Danach machten wir uns auf in den „versteckten Garten“ um der Lesung von Oliver Eichhorn, seines Zeichens Mitarbeiter bei BASF, zu lauschen. Das war dann ein ganz anderes Kaliber. Mal abgesehen davon, dass das Buch vor Ironie und schwarzem Humor nur so überquillt, war das Vorlesen die reinste Wonne. Herr Eichhorn kann sich gerne ein zweites Standbein als Hörbuchsprecher zulegen. Es war absolut superlustig und hat sämtliche Besucher fasziniert. Einzigartig!!!

Und als letztes gingen wir dann auf die „kleine, grüne Insel“ um der Geschichte von Mikael Niemi zu lauschen. Diesmal waren unsere Erwartungen schon höher, schließlich hatten wir aus dem kleinen Heftchen erfahren, dass Maike Wehmeier Schauspielerin ist und da steigen die Erwartungen natürlich gleich etwas an. Das war auch durchaus richtig, denn sie hat es auch ganz ausgezeichnet gemacht. Was bei einem Buch, in dem es nicht unbedingt viele Dialoge gibt, nicht ganz einfach ist. Aber sie hat die Stimmung des Buches gut rübergebracht.

Alles in allem waren wir doch absolut positiv überrascht, wie gut alles organisiert war und das sie es doch geschafft hatten, gute bis sogar ausgezeichnete Vorleser für die gute Sache zu gewinnen.

Bei jeder der Lesungen waren zwischen 30 und 40 Leuten anwesend. Der Altersdurchschnitt wurde nur durch Sara als meist einziges Kind etwas nach unten korrigiert lag aber wohl im Schnitt zwischen 40 und 90. Da aber zeitgleich noch Kerwe war in Roxheim, braucht man sich nicht zu wundern, wo die Kinder wohl waren.

Alles in allem war es ein sehr interessanter Nachmittag, den wir sehr genossen haben. Kein Stress, schöne Umgebung, sehr schöne Gärten mit sehr netten Besitzern, die gerne auch Getränke und sogar die eine oder andere Nascherei bereit gestellt haben.

Wir hoffen natürlich auf eine Fortsetzung, die auch schon angekündigt wurde